Zum Hauptinhalt springen

Überblick zur Geschichte

der IG Autorinnen Autoren

1970 - 1980


Die IG Autorinnen Autoren wurde 1971 als Delegiertenversammlung der österreichischen Autorinnen- und Autorenverbände gegründet. Ihre Arbeit war von allem Anfang an auf die Weiterentwicklung des Urheberrechts ausgerichtet, auf Maßnahmen im Steuer- und Sozialrecht und auf Verbesserungen bei der Honorierung von Veröffentlichungen und den Rechteaufteilungen in Verträgen. Der IG Autorinnen Autoren kam von Beginn an eine von den anderen Verbänden gewünschte zentrale Rolle zur Vertretung der sozialen und rechtlichen Interessen der österreichischen Autorinnen und Autoren zu. Eine direkte Mitgliedschaft bei ihr war nicht vorgesehen.

Bereits zwei Wochen nach ihrer Gründung gab es ein erstes Zusammentreffen mit dem damaligen Bundeskanzler und dem für das Urheberrecht zuständigen Justizminister. Ein Jahr später bedankte sich der Justizminister für den Einsatz der IG Autorinnen Autoren zur Verlängerung der gesetzlichen urheberrechtlichen Schutzfrist von 50 auf 70 Jahre.

In weiterer Folge wurde unter anderem eine Ausnahmeregelung für Autorinnen und Autoren aus der Mehrwertsteuer erwirkt, ein für literarische Autor/inn/entätigkeiten im Hörfunk und Fernsehen vorgesehener Sondertypus-Vertrag mit dem ORF abgeschlossen sowie ein Sozialfonds für Schriftsteller/innen zwischen der IG Autorinnen Autoren und dem Unterrichts- und Kunstministerium vereinbart, dessen Verwaltung einer eigenen aus Autorinnen und Autoren sowie Verlegerinnen und Verlegern gebildeten Kommission der Literarischen Verwertungsgesellschaft übertragen wurde.

Ende der 1970er Jahre kam es zu einer ersten Erweiterung der Zusammensetzung der IG Autorinnen Autoren, es wurden in Einzelfällen auch direkte Mitgliedschaften ohne die Delegierung durch einen Verband ermöglicht.

1980 – 1990


Um ihren Forderungen einen größeren Nachdruck zu verleihen, wurde 1981 der „Erste österreichische Schriftstellerkongreß“ durchgeführt und die Arbeit der IG Autorinnen Autoren durch die Einbeziehung der für Kunst und Kultur zuständigen Gewerkschaft und der Literarischen Verwertungsgesellschaft auf eine noch breitere Basis gestellt.

Im darauf folgenden Jahr standen die Optionen der entweder gewerkschaftlichen Vertretung wie in der Bundesrepublik Deutschland oder der Umwandlung der IG Autorinnen Autoren zu einem Einzelmitglieder- und Verbändeverband zur Diskussion. Rund 800 Autorinnen und Autoren meldeten ihr Interesse an einer direkten Mitgliedschaft bei der IG Autorinnen Autoren an. 1982 wurde die IG Autorinnen Autoren in einen Mitglieder- und Verbändeverband umgewandelt und die Idee einer gewerkschaftlichen Organisation fallen gelassen.

Es folgte eine Zeit der Mitentwicklung von und Mitarbeit an elementaren Rechtsgrundlagen wie z.B. zur Verankerung des Verfassungsartikels der Freiheit der Kunst 1982 und der Einführung des Bundes-Kunstförderungsgesetzes 1985 bzw. 1988. In diesen Jahren verstärkten sich auch die über die Landesgrenzen hinausgehenden Aktivitäten der IG Autorinnen Autoren, die intensiv an der Entstehung und Festigung des 1977 gegründeten European Writers' Congress (heute European Writers' Council) mitwirkte. Bei vielen anderen Verbandsgründungen außerhalb der Literatur wie der IG Freie Theaterarbeit, dem Regieverband oder der IG Architektur war sie Unterstützerin und Mitentwicklerin ebenso beteiligt.

1990 – 2000


Die IG Autorinnen Autoren verwirklichte vermehrt eigene Projekte wie Fach-Enqueten, Messeauftritte oder Dokumentationen. Sie organisierte Künstler/innen-Demonstrationen oder beteiligte sich an ihnen und steuerte zu allen wichtigen Projekten, die nicht von ihr selbst stammten, wie zum Österreich-Schwerpunkt auf der Frankfurter Buchmesse 1995, eigene Projekte bei. Sie organisierte Künstler/innen-Proteste entweder an Ort und Stelle oder ging mit ihnen auf Reisen wie zur Durchsetzung der „Bibliothekstantieme“, der „Schulbuchabgeltung“ und der „Reprografievergütung“ in Österreich mit einer von Veranstaltung zu Veranstaltung in Bücherschachteln transportieren „Streik-Bibliothek“, in der sich die Pflichtexemplare befanden, die an die Bibliotheken abgeliefert hätten werden müssen. Sie war Mitorganisatorin des „Umzugs der Maroden“ zur Durchsetzung einer Künstler/innen-Sozialversicherung, an dem rund 2000 Künstlerinnen und Künstler am Tag der allerersten EU-Ratspräsidentschaft Österreichs am 1. Juli 1998 teilnahmen.

2000 – 2010


Ab den 1990er Jahren widmete sich die IG Autorinnen Autoren vermehrt Verrechtlichungen wie durch einen von ihr entwickelten Regel-Honorarkatalog oder durch einen mit dem Verlegerverband im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels 2015 abgeschlossenen Muster-Verlagsvertrag. Sie wirkte - bis hin zu einem österreichisch-deutschen-Schweizer Acht-Augen-Autorengespräch mit dem EU-Wettbewerbskommissar in Brüssel Ende der 1990er Jahre - an der Erhaltung der Buchpreisbindung mit und war gemeinsam mit der Musikergilde die treibende Kraft zur Einführung und Umsetzung des Künstler-Sozialversicherungsfonds im Jahr 2000.

2010 – 2025


In den 2000er Jahren kam es zudem zu zahlreichen Vernetzungen und Mitgründungen der IG Autorinnen Autoren wie u.a. des Kulturrats Österreich 2003 und zuletzt 2023 der Initiative Urheberrecht Österreich.

2024 wurde der IG Autorinnen Autoren der Status einer repräsentativen Berufsvertretung der Autorinnen und Autoren zuerkannt.